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Tipps für den Hausbau – Wie Sie Schadstoffe im Haus vermeiden

Schadstoffbelastungen im Wohnumfeld gelten als Ursache vieler gesundheitlicher Beschwerden. Dort, wo man sich die meiste Zeit des Tages aufhalte, können schädliche Ausdünstungen aus Baustoffen und anderen Materialien unter anderem Atemwegsreizungen, Schlafstörungen und Allergien auslösen.

Nicht nur Menschen mit bereits bestehenden Empfindsamkeiten möchten daher in einem wohngesunden Umfeld leben und legen beim Hausbau Wert auf Schadstoffarmut. Idealerweise sollten sich Baufamilien schon frühzeitig von einem Baubiologen beraten lassen.

Denn durch zielorientierte Planung kann man krankmachende Belastungen bei Neubauten wesentlich reduzieren. Das fängt schon bei der Grundstücksauswahl an. Ein baubiologischer Messtechniker kann überprüfen, ob das Gebiet durch Elektrosmog aus Handymasten oder durch Radongase aus dem Erdreich vorbelastet ist.

Auf was bezieht sich „Öko“?

Bei manchen Belastungen reicht es aus, wenn man sie bei der Gebäudeplanung berücksichtigt und das Haus entsprechend dagegen abschirmt. In anderen Fällen kann die Belastung allerdings so stark sein, dass sich auf dem Grundstück kein schadstoffarmes Bauprojekt verwirklichen lässt.

Zum Bau des Hauses sollten möglichst Baustoffe verwendet werden, die unverfälscht und natürlich sind. Bauinteressenten sollten allerdings genau hinschauen. Viele Gebäudetypen werden Öko- oder Biohaus genannt. Aber diese Bezeichnungen sind nicht geschützt und deshalb mit keinerlei festen Kriterien verbunden. Es ist daher unbedingt ratsam, im Einzelfall nachzufragen, ob sich der Hinweis „Öko“ nur auf das energiesparende Heizsystem oder auch auf die verwendeten Materialen bezieht.

Auch die Natur erzeugt Reizstoffe

Doch selbst dann ist Vorsicht geboten. Vieles, was als Naturprodukt verkauft wird, enthält beispielsweise Kleber mit Lösemitteln. Und auch vollständig ökologische Baustoffe sind nicht automatisch gesund.

Die Natur erzeugt selbst viele giftige und reizende Stoffe, die für manche Menschen unerträglich sind. Stark harzendes Holz kann beispielsweise flüchtige organische Verbindungen enthalten, die in hoher Konzentration der Gesundheit schaden können.

Schadstoffarme Naturfarben sind wiederum oft mit Zitrusschalenöl versetzt und damit für viele Allergiker ungeeignet. Vor allem bereits erkrankte Baufamilien sollten daher genau mit dem Planer absprechen, welche Sensibilitäten bei der Materialauswahl beachtet werden müssen.

Auf sich selbst verlassen

Das beste Messgerät ist außerdem die eigene Nase. Wenn man den Geruch eines Baustoffes unangenehm findet, sollte man die Finger davon lassen. Denn auch Ausdünstungen, die nicht von Schadstoffen herrühren, könnten bei Nichtvertragen auf Dauer körperliche Beschwerden hervorrufen. Andererseits können schadstoffarme Naturbaustoffe sogar dabei helfen, die Luft im Haus noch zu verbessern. Ein Putz aus Rotkalk kann beispielsweise Schadstoffe aus der Luft filtern und Schimmel verhindern, da er hoch-alkalisch ist.